Kann man mit Fasten Abnehmen?
Erfahrungen aus der Naturheilpraxis René Gräber
In der letzten Zeit häufen sich die Stimmen, die davor warnen, Fastenkuren durchzuführen um Abzunehmen. Es wird
behauptet, das Fasten führe zu einem hohen Flüssigkeitsverlust und vor allem zu einem Abbau an Muskelmasse.
Dagegen steht die Erfahrung vieler Leute, die ihr Gewicht langfristig halten, indem sie regelmäßig eine
Fastenkur unter ärztlicher Aufsicht machen, bei denen überhaupt keine gesundheitlichen Beeinträchtigungen
auftreten, sondern ganz im Gegenteil eine Verbesserung der Gesundheit und Leistungsfähigkeit zu beobachten
sind.
Vor allem dann, wenn noch zusätzlich ein moderates sportliches Programm in den Fastenplan mit eingebaut wird,
fällt es den Patienten zunehmend leichter, sich zu bewegen; die Muskelleistung verbessert sich und sie werden
zunehmend fitter.
Ein für den Organismus bedrohlicher Abbau von Muskelmasse ist nicht zu befürchten, wenn das Fasten fachkundig
durchgeführt wird.
Nur in den ersten Fastentagen wird tatsächlich viel Muskeleiweiß zur Energiegewinnung herangezogen.
Je länger das Fasten dauert, desto weniger Energie aber wird in Form von körpereigenem Eiweiß verbraucht; der
Eiweißabbau reduziert sich auf unter 10 Prozent. Der hauptsächliche Energielieferant im Fastenstoffwechsel ist
nämlich Fett und nicht Eiweiß.
Außerdem nehmen die Muskelzellen keinen irreversiblen Schaden durch das Fasten. Sie können Eiweiß abgeben, ohne
dadurch geschädigt zu werden. Auch können nach dem Fasten neue und gesunde Eiweißstrukturen neu aufgebaut
werden.
Ein gewisser Eiweißabbau ist bei vielen Übergewichtigen übrigens erwünscht, da viele von ihnen an einer
Hypertrophie der Muskelmasse leiden.
Das zweite Argument, das gegen das Fasten angeführt wird, ist der angeblich drohende hohe
Flüssigkeitsverlust.
Dagegen ist zu sagen, dass es auch bei den meisten anderen Diätformen zu einem Ausscheiden von Wasser kommt.
Diäten haben normalerweise eine entwässernde Wirkung, da weniger oder keine salzhaltigen Nahrungsmittel verzehrt
werden, die Wasser im Körper binden.
Auch an Eiweiß und Glycogen ist Wasser gebunden. Deshalb verliert der Körper auch beim Abbau von Eiweiß
Flüssigkeit. Dieser Effekt ist also nicht nur völlig normal, sondern bei vielen Patienten sogar erwünscht, vor
allem dann, wenn sie unter Wassereinlagerungen oder Bluthochdruck leiden.
Fazit: Es gibt überhaupt keinen Grund zur Panikmache. Wer unter ärztlicher Aufsicht fastet, um
sein Normalgewicht zu halten, hat nicht nur keine gesundheitlichen Gefahren durch nicht mehr rückgängig zu
machenden Muskulatur- und Flüssigkeitsverlust zu befürchten, sondern tut seinem Körper im Gegenteil einen großen
Gefallen.
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