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Das ist eine der Fragen, die mir häufiger gestellt wird. Und eine allgemeingültige Antwort ist aus meiner Sicht nicht wirklich möglich.

Im Prinzip fasten wir jeden Tag – nämlich nach der letzten Mahlzeit, bis zum Frühstück. Im englischen heißt das Frühstück deswegen auch: Breakfast – das Fastenbrechen. Mit dem Frühstück wird das Fasten der Nacht gebrochen.

Das „wirkliche Fasten“ beginnt für mich allerdings erst dann, wenn der Körper auf den Fastenstoffwechsel umstellt. Dies ist in der Regel nach dem zweiten bis dritten Vollfastentag der Fall.

Anmerkung: Alle „Fasten“-Varianten wie das Basenfasten, die F.X. Mayr Kur oder auch „Milch-Semmel-Kur“, Hildegard-Fasten, sowie die Schrothkur, das sogenannte Gemüsefasten oder Obstfasten sind KEIN wirkliches Fasten, weil der Körper nicht auf den Fastenstoffwechsel umstellt. Es sind bestimmte Formen einer Diät oder Ernährung – aber kein Fasten.

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Um wirklich den Fastenstoffwechsel zu erreichen empfehle ich Fasteneinsteigern in der Regel ca. 5 Vollfastentage. Aber auch kürzere Perioden sind für Anfänger durchaus geeignet. Fastenexperten raten Gesunden, eine Woche lang zu fasten und empfehlen jenen, die noch länger fasten möchten, eine weitere Woche. Stark übergewichtige Personen können auch bis zum Erreichen ihres Idealgewichtes fasten. Das sollte aber in mehreren Abschnitten durchgeführt werden, da sich sonst verschiedene Probleme ergeben können. Zum Beispiel müssen sich die Gelenke erst langsam wieder an die ungewohnte, aber gesündere Statik gewöhnen. Auch die Haut braucht Zeit, um sich dem neuen, geringeren Inhalt anzupassen. Gymnastik und maßvolle Bewegung sind daher beim Fasten äußerst wichtig.

Die günstigste Dauer einer sinnvollen Fastenkur ist nur individuell zu bestimmen. Kein Verlauf ist gleich, denn der Erfolg hängt von der Motivation des Fastenden ab. Ist der Grund für das Fasten beispielsweise ein körperliches Problem, neigt man dazu zu fasten, bis das Problem spürbar nicht mehr vorhanden ist. Geht es beim Fasten mehr um Selbsterfahrung und Bewusstseinserweiterung, ist die Frage wie lange man fasten sollte noch weniger leicht zu beantworten. Verfolgt man parallel zur Fastenkur ein passendes spirituelles Begleitprogramm, kann es bereits von Beginn an tiefgreifende Erlebnisse mit sich selbst geben, die Rückwirkungen auf die Dauer des Fastens haben.

Personen, die mit Erfolg und Genuss schon 2 Wochen gefastet haben, können eventuell auch eine Fastenzeit von 4 Wochen versuchen. Wem das öfters geglückt ist, für den sind auch 40 Tage eine mögliche und ganz neue Erfahrung. Aber das sind in der Tat „Grenzbereiche“, mit denen selbst ich keine Erfahrung habe.

Die typischen Fastenerfahrungen wie Gewichtsverlust und dass man weniger Schlaf braucht, beginnen nach der Umstellung des Körpers spätestens nach dem 3. Tag. Zu einer sogenannten „Fastenkrise“ kann es um den 7. Tag kommen. Um den 14. Tag können weitere Krisen auftreten, ebenso um den 21. und 28. Tag. Oft entsteht nach solchen Krisen das Gefühl, als ob ein „innerer Knoten“ geplatzt wäre.

Eine weitere häufige Frage ist, wie oft man im Jahr fasten kann. Da Fasten eine Reiztherapie ist, würde ich das nicht zu oft machen. Bei einer Fastenkur von mehr als 5 Tagen, würde ich das nur zweimal im Jahr vorsehen; so mache ich das übrigens auch: einmal im Frühjahr und einmal im Herbst. Meine Erfahrung zeigt, dass die „Wirkung“ circa ein halbes Jahr anhält.

Ausnahmen von dieser Regel sind Fastenkuren bei schweren Krankheiten. Hier müssen Länge und Häufigkeit von Fastenkuren mit dem begleitenden Arzt besprochen werden.

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Beitragsbild: 123rf.com – leysaw

Von vielen Menschen wird das Fasten als gewichtsdeduzierende Maßnahme angesehen (siehe auch: Fasten und Abnehmen). Doch diese Vorstellung allein halte ich für nicht hilfreich.

Fasten trägt tatsächlich zur inneren „Reinigung“ des Körpers und Geistes bei. Gleichermaßen können auch religiöse Hintergründe eine Rolle spielen: In allen Religionen gibt es Anweisungen für Fastenzeiten. Wohlmöglich wussten die Religionsführer sogar um die gesundheitlichen Wirkungen des Fastens, die seit einigen Jahren zunehmend durch Studien und Untersuchungen belegt sind.

Im Großen und Ganzen bedeutet das Fasten einen Verzicht auf die Aufnahme fester Nahrung. Begleitet von Bewegung und Entspannungsübungen sorgt dieser Reinigungsprozess für ein positives Körpergefühl. Selbstverständlich bleibt auch der positive Nebeneffekt der Gewichtsabnahme nicht aus.

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Bereits in der christlichen Tradition entstand das Fasten als „Reinigung der Seele“ beginnend am Aschermittwoch für vierzig Tage. Es hieß, dass während der Feiertage über Weihnachten die menschlichen Organe stark beansprucht wurden und regeneriert werden mussten. Bis heute hat sich diese Tradition gehalten, jedoch bekam das Fasten eine andere Bedeutung. Eine Art „Wiederbelebung“ ist das Programm der evangelischen Kirche: Sieben Wochen Ohne.

Zwei renommierte Ärzte – Franz Xaver Mayr, Otto Buchinger – belebten zur Jahrhundertwende das Fasten im Sinne des Heilfastens neu. Sie manifestierten die Fastenkur nicht allein für Kranke. Auch körperlich gesunde Personen sollten von der „Körperentschlackung“ profitieren.

Der übermäßige Genuss von Nahrungsmitteln, die zudem mehrfach verarbeitet sind, zu viele tierische Eiweiße, Fette und konzentrierte Kohlenhydrate (Zucker), begünstigt zahlreiche Krankheiten. Eine Fastenkur entgiftet den Körper, reinigt den Darm und sorgt derartig für eine bessere Durchblutung. Zusätzlich werden Glückshormone vom Körper produziert. Mehr dazu finden Sie unter: Was passiert beim Fasten? und Entschlackung während des Fastens.

Welche Fastenart am besten geeignet ist, sollte vor Fastenbeginn mit einem Mediziner oder Ernährungsexperten besprochen werden. Neben dem totalen Fasten, bei dem nur Wasser und Tee erlaubt sind, gibt es weitere Fastenarten wie das Saftfasten, das klassische Heilfasten, das Molkefasten oder das sog. Basenfasten. Während jeglicher Fastenkur sind sämtliche den Körper belastende Genussmittel wie Alkohol, Süßigkeiten, Zigaretten und Kaffee natürlich „verboten“.

Um den Körper auf die bevorstehende Entgiftung und den Fastenstoffwechsel vorzubereiten, empfiehlt sich eine „Einstimmung“ bereits eine Woche vor Fastenbeginn mit bereits kalorienreduzierter Nahrung und möglichst wenig Stress. Auch eine Begleitung durch einen Fasten-Therapeuten kann hilfreich sein.

Fastenkuren werden auch von speziellen Fastenkliniken durchgeführt. Die hier bestehende Gruppendynamik in Begleitung mit entsprechenden Therapieangeboten ist eine gute Grundlage für eine erfolgreiche Fastenkur. Vor allem Patienten mit schwereren Erkrankungen empfehle ich grundsätzlich in einer Fastenklinik zu fasten.

Jedoch ist das Fasten nicht für jedermann geeignet. Insbesondere Kinder und Schwangere als auch Patienten mit erhöhtem Blutdruck oder Herzproblemen ist von einer Fastenkur abzuraten. Mehr dazu unter: Wer darf nicht fasten?

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Beitragsbild: stockxpert

Harnsäure wird zwar zu großen Teilen über die Nieren ausgeschieden, kann aber bei zu hohen Konzentrationen zu einem Anstieg dieses stickstoffhaltigen Stoffwechselendprodukts im Blut (Hyperurikämie) führen. Das wiederum hat im schlimmsten Fall zur Folge, dass sich überschüssige Harnsäure in Form von Kristallen in Gelenken und Geweben ablagert. Man spricht dann von einer Gicht, bei der der Krankheitsverlauf normalerweise in Schüben auftritt.

Harnsäure ist das Abbauprodukt von Purinen, die etwa bei der Bildung der Erbsubstanz eine wichtige Rolle spielen. Vorstufen der Harnsäure und Zwischenprodukte lassen sich wesentlich einfacher über die Niere ausscheiden. Die Purin-Verbindung Coffein beispielsweise, die für verschiedene Krankheitssymptome verantwortlich gemacht wird, spielt bei einer Hyperurikämie keine Rolle, da der anregende Wirkstoff größtenteils unverändert mit dem Harn abgegeben wird, ohne vorher in Harnsäure umgewandelt zu werden.

Nur sehr selten sind erbliche bedingte Erkrankungen, bei denen es zu einem verstärkten Purinabbau kommt, für den erhöhten Harnsäurespiegel im Blut verantwortlich. Oft ist die falsche Ernährung Auslöser für die Hyperurikämie. Aber auch, wenn der erhöhte Harnsäurespiegel im Blut beispielsweise durch eine verminderte Nierentätigkeit ausgelöst wird, kann eine angepasste purinarme Ernährung die Werte senken und damit zu einer Verbesserung der Lebensqualität führen. Denn Purine können vom menschlichen Körper selbst gebildet werden, finden sich aber auch in hohen Konzentrationen in tierischen Produkten. Auffällig ist in diesem Zusammenhang, dass Gicht bei vegetarisch lebenden Völkern kaum vorkommt. Außerdem beschrieb der Facharzt Dr. Heinz Fahrner in einem Fachartikel das Phänomen, dass Gicht in der medizinischen Literatur in Deutschland während der Zeit der beiden Weltkriege keinerlei Erwähnung findet (vgl. Fahrner, H. A.: Fasten in der Therapie der Hyperurikämie und Gicht; Phys. Med u. Reh.; 1 1979 38). Hieraus ergibt sich ein erster Zusammenhang von Fehlernährung und Gicht.

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Interessant ist auch die Tatsache, dass Menschen und andere Primaten die Harnsäure nicht wie die übrigen Säugetiere zu Harnstoff umwandeln können, da ihnen hierfür wichtige Proteine fehlen. Der Harnstoff aber lässt sich wesentlich leichter und mit geringerem Energieaufwand über die Niere ausscheiden als Harnsäure. Wissenschaftler gehen davon aus, dass in der Entwicklungsgeschichte der Primaten die für die Umwandlung benötigten Enzyme defekt wurden und dadurch ausfielen. Deshalb ist die Harnsäurekonzentration im Blut von Menschen wesentlich höher als die anderer Säuger, denn die Niere führt auch bei ihnen die meiste Harnsäure an den Körper zurück, statt sie direkt auszuscheiden. Ein Übermaß im Blut und Gewebe kommt daher gerade in Wohlstandsgesellschaften nicht selten vor, sollte aber aus gesundheitlichen Gründen vermieden werden.

Neben einer sehr fleischhaltigen Ernährung können auch Alkoholkonsum und Bewegungsmangel zu einem starken und langanhaltenden Anstieg der Harnsäurekonzentration führen. Bereits 1966 erschien im Thieme-Verlag ein Artikel darüber, dass in zunehmendem Maße auch Arzneimittel die Harnsäurewerte im Blut erhöhen. Die Gründe für den Anstieg überschneiden sich also sehr stark mit denen anderer Stoffwechselerkrankungen, wie etwa dem Diabetes Typ II. Dennoch empfehlen Fachleute den Patienten mit Hyperurikämie und Gicht nicht jede Fastenkur.

Durch das Fasten wird die Harnsäure aus dem Bindegewebe, den Gelenken und der Haut gelöst. Doch gleichzeitig werden körpereigene Proteinreserven zur Energielieferung genutzt, wenn keine oder nur wenig Nahrung aufgenommen werden. Hierbei entstehen zusätzlich Purine, die ebenfalls zu Harnsäure abgebaut werden. Die Niere kann aber diese plötzlich riesigen Mengen nicht ausscheiden, es kommt zu Rückstauerscheinungen, und der Blutwert steigt rapide an. Dies kann einen erneuten Krankheitsschub mit großen Schmerzen zur Folge haben. Der bekannte Begründer des Buchinger-Heilfastens – Otto Buchinger – beschrieb sehr langwierige und schmerzhafte Therapien, die letztendlich aber dennoch erfolgreich waren. Andere Fachärzte haben Gichtpatienten allerdings gänzlich vom Fasten abgeraten (vgl. Zabel W.: Das Fasten; 2. Auflage Hippokrates; Stuttgart 1962).

Erst durch die Medikamente Allopurinol und Benzbromaron konnten die schmerzhaften Gichtanfälle in den Zehen- oder Fingergelenken weitgehend eingeschränkt werden. Dabei hemmt Allopurinol das Enzym, das Purin in Harnsäure umwandelt. Benzbromaron hingegen sorgt dafür, dass die Harnsäure vermehrt ausgeschieden und nicht, wie eigentlich üblich, zum großen Teil über die Nieren zurück ins Blut befördert wird. Während das Allopurinol beim Fasten eingenommen werden sollte, verzichten Ärzte während einer Fastentherapie auf das zweite Medikament, da es die Niere in dieser Zeit zu stark belasten würde.

Flüssigkeitsverluste während des Heilfastens sind auf jeden Fall zu vermeiden. Deshalb sollten Gichtpatienten auf Saunen, Vollbäder und schweißtreibende Sportarten verzichten. Harntreibende Mittel können das Fasten ebenfalls negativ beeinflussen. Fahrner empfiehlt, je nach Krankheitsbild, Getreideschleim und Buttermilch, zusätzlich zu den üblichen Fastengetränken, einzunehmen. Um die Harnsäure wirkungsvoll aus dem Körper auszuleiten, empfiehlt sich außerdem eine Fastenzeit von 21 Tagen. Auch müssen bei der Behandlung andere Faktoren, wie chronisches Nierenversagen und Durchblutungsstörungen des Gehirns oder der Herzkranzgefäße mit berücksichtigt werden.

Obwohl die Fastentherapie bei den meisten Gichtpatienten zu sehr guten Erfolgen führt, schaffen es viele nicht, die bescheidene, fast purinfreie Ernährung auch nach der Kur durchzuhalten. Deshalb ist es besonders wichtig, gleichzeitig Verhaltensregeln zu den eigenen Ess- und Ernährungsgewohnheiten zu erlernen. Denn dies kann, in Kombination mit den Medikamenten, zu einem symptom- und beschwerdefreien Leben der Gichtpatienten führen.

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Beitragsbild: 123rf.com – subbotina

Dieser Beitrag wurde erstmalig am 11.05.2022 erstellt.

Seit Jahrzehnten ist bekannt, dass Ratten, Mäuse und Hunde, die auf eine Extremdiät gesetzt sind, eine höhere Lebenserwartung haben als solche, die normal gefüttert werden. Dabei muss die Kalorienmenge – bei ausreichender Versorgung mit allen lebenswichtigen Nahrungsbestandteilen – um etwa 30 Prozent reduziert werden. Während die Wissenschaftler sich dieses Phänomen bisher nicht erklären konnten, zeigen neue Forschungsergebnisse einen möglichen Zusammenhang zwischen dem Fasten, der Lebensverlängerung und bestimmten Genen.

Schleust man nämlich eine zweite Kopie des SIR2-Gens (Silent Information Regulator-2), das erstmals in Hefen entdeckt wurde, in das Erbgut der Pilze ein, so verlängert sich deren Lebenszeit um 30 Prozent. Besonders spektakulär war aber, dass ein gleiches Gen im Fadenwurm die Lebenserwartung ebenfalls drastisch erhöht, obwohl diese beiden Organismen sich völlig unterschiedlich entwickeln. Auch haben sich die gemeinsamen Vorfahren schon vor sehr langer Zeit voneinander getrennt, woraus die Forscher schließen, dass dem Gen eine besondere Bedeutung zukommt. Denn nur sehr wichtige Gene bleiben in unterschiedlichsten Organismen weitgehend erhalten, sind also während der gesamten Evolution hoch konserviert.

Die Wissenschaftler David A. Sinclair und Lenny Guarente untersuchten weitere Organismen auf das Vorhandensein von SIR2 und fanden sehr ähnliche Gene in dem Erbgut sowohl von Fruchtfliegen und Mäusen als auch von uns Menschen. Zurzeit versuchen die Forscher herauszufinden, ob das SIR-Gen auch bei Säugern das Leben verlängert.

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Das SIR2-Gen dient als Vorlage für ein Enzym (Sirtuin), das bestimmte Bereiche des Erbgutes stumm schalten kann. Auf diese Weise erreicht ein Organismus, dass die dortigen Gene nicht abgelesen und somit nicht in Proteine umgeschrieben werden können. Um aber aktiv werden zu können, benötigt das Enzym Nicotinamidadenin-
Dinucleotid (NAD-), das eine entscheidende Rolle im Stoffwechsel aller Organismen spielt. Hieraus leiteten die Forscher aus Cambridge ab, dass auch das SIR-Enzym an wichtigen Stoffwechselprozessen beteiligt sein muss.

Und genau darin sehen Sinclair und Guarente einen Zusammenhang zwischen Nahrungsmangel (oder dem freiwilligen Fasten) und erhöhter Lebenserwartung. Denn in Zeiten von Nahrungsknappheit stellt der Körper seinen Stoffwechsel um, damit er sich ganz aufs „Überleben“ konzentrieren kann. Hierzu sind bestimmte Regulatorproteine – wie etwa das SIR2-Enzym – nötig, die direkt auf eine Veränderung der Stoffwechselprodukte reagieren, um bestimmte Gene stummzuschalten oder zu aktivieren. Wird also in Stress-Situation oder durch das Hungern NADH zu NAD- abgebaut, so wird SIR aktiviert und kann die weiteren „Organismus-schonenden“ Schritte einleiten.

An Fruchtfliegen konnten die Forscher nachweisen, dass sich das Leben der Tiere nach Nahrungsknappheit nur dann verlängert, wenn das SIR-Gen vorhanden ist. Wird das Gen hingegen künstlich ausgeschaltet, so zeigt sich keinerlei Effekt durch eine Kalorienrestriktion. Da aber viele Protein-Funktionen in Fliegen und Säugern fast gleich sind, wirken die Regulationsmechanismen beim Menschen wahrscheinlich auf ähnliche Art und Weise. Möglicherweise arbeitet Sirtuin im Säuger aber über mehrere unterschiedliche Mechanismen, denn die positive Wirkung des Fastens scheint sehr komplex zu sein.

Erste Hinweise hierauf gibt es bereits: Beim Menschen erhöht sich der NAD–Gehalt in Leberzellen durch Fasten. Hierdurch wird Sirtuin aktiviert, was unter anderem eine Änderung des zellulären Glukosestoffwechsels hervorruft. (Rodgers J. T. et al.: Nutrient control of glucose homeostasis through a complex of PGC-1alpha and SIRT1; Nature; 2005; 434(7029); S. 113-118). Eine weitere Hypothese geht davon aus, dass unser Organismus anhand der eigenen Energiereserven feststellen kann, wie gut er versorgt ist. Durch Fasten signalisieren die Zellen Nahrungsknappheit, wodurch wiederum die Sirtuine aktiviert werden. Diese legen dann fest, wie viel Fett wir während des Mangels in den Zellen speichern. Hierdurch verändert sich das Hormonmuster, was sich verlangsamend auf den Alterungsprozess auswirkt. Ist diese Hypothese korrekt, so sind die Sirtuine die Schlüsselproteine bei der durch Kalorienknappheit herbeigeführten Langlebigkeit von Säugern. Gleichzeitig würde dies erklären, warum viele Stoffwechselerkrankungen im Alter mit Übergewicht zusammenhängen, wogegen Fasten nachweislich schützt. Außerdem zeigen neuere Forschungen, dass die Sirtuine im Menschen Entzündungsreaktionen hemmen, die beispielsweise bei Krebs, Arthritis und Asthma eine Rolle spielen (Yeung F. et al.: Modulation of NF-kappaB-dependent transcription and cell survival by the SIRT1 deacetylase; EMBO J; 2004; 23(12); S. 2369-2380). Dadurch wird ebenfalls verständlich, warum sich Fasten so positiv auf unterschiedlichste Krankheiten auswirkt.

Neben dem NAD- werden immer wieder neue Substanzen entdeckt, die die Sirtuine aktivieren. Resveratrol etwa wird von Pflanzen in Stress-Situationen hergestellt und aktiviert wahrscheinlich die eigenen Sirtuine. Doch dieser Pflanzenwirkstoff, der auch im Rotwein vorkommt, regt ebenso die SIR-Enzyme von Hefen, Würmern und Fruchtfliegen an. Bei Säugern scheint dieser Regulationsmechanismus ähnlich, allerdings wesentlich komplexer zu sein. Mittlerweile sind außerdem in unterschiedlichsten Organismen viele Gene bekannt, die auf eine Stoffwechselveränderung reagieren und die Lebensdauer positiv oder negativ beeinflussen.

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Beitragsbild: 123rf – Alexander Raths

Dieser Beitrag wurde am 10.05.2022 erstmalig erstellt.